Konflikte oder Differenzen?

Ist das ein Unterschied? Wenn ja: Welcher? Und: Warum? In der einschlägigen Literatur zu Konfliktmanagement und Mediation wird unter Konflikt „Uneinigkeit oder Gegensätzlichkeit“ von Ideen, oder Interessen oder die Unvereinbarkeit von Handlungen verstanden. Das ist ein großes Fass und macht die Lage sehr „konfliktreich“.

Der wichtige Kern dabei ist aber: Differenzen und Konflikte zu unterscheiden, denn Differenzen bezüglich Ideen, Werten, Zielen Arbeitsstilen, Interessen, etc. sind an sich noch keine Konflikte¹. Unterschiede wie diese sind Ausdruck von Vielfalt, die zunächst als Bereicherung verstanden sein sollten. In der Biologie, in der Kultur, in arbeitsteiligen Organisationen etc. sind sie sogar lebensnotwendig.

Demgegenüber steht der „Soziale Konflikt²“ als Interaktion zwischen Konfliktbeteiligten, von denen mindestens eine*r eine Unvereinbarkeit im Wahrnehmen, im Denken, im Fühlen und im Wollen erlebt und die in der Folge eine Beeinträchtigung für den/die Andere*n darstellt. Klingt zugeben sperrig, es erinnert uns aber im Wesentlichen daran, dass eben nicht jede Uneinigkeit gleich ein Konflikt ist. Dass aus den Differenzen kein Konflikt wird, das ist Aufgabe der Beteiligten. Wenn Sie dabei Unterstützung gebrauchen können, sprechen Sie mich an.