Impulsive Reaktionen helfen nicht, häufig wirken sie sogar eskalierend. Machen Sie sich bewusst, dass es sich um einen Konflikt handelt und machen Sie eine Pause in der Auseinandersetzung. Vielen hilft es, sich in diesem Moment auf den eigenen Körper zu konzentrieren. Zum Beispiel auf die eigene Atmung zu achten. Das berühmte „einmal tief durchatmen“ kann schon dabei helfen, unnötige Affekthandlungen zu vermeiden. Es unterstützt Sie dabei, wieder einen klareren Kopf zu bekommen und den Überblick zurück zu gewinnen.
2. Alternativen suchen
Was ist Ihr Ziel und ist der bisherige Weg der Einzige? Wenn es der Moment hergibt, überlegen Sie nach anderen Optionen, anderen Wegen und Alternativen, die zielführend sein könnten.
3. Konflikt ist nicht Kampf
Und darum geht es auch nicht um Sieg oder Niederlage. Auch wenn wir dann und wann unseren Standpunkt in verschiedenen Dingen verteidigen wollen oder wenn unser Gerechtigkeitsempfinden berührt ist, so müssen diese Situationen nicht unbedingt im Kampf um die Wahrheit enden. Häufig geht es um ganz andere Dinge, als der Konflikt glauben machen will.
4. Aktiv Zuhören
Unsere Affekte hindern uns daran, dem Gegenüber richtig zuzuhören. Dabei geht es nicht nur darum, jedes Wort zu hören. Sondern vor allem darum, auch zu verstehen. Das ist in den meisten Fällen das größte Hindernis. Einerseits wollen wir unseren Standpunkt klar machen, unsere Worte loswerden. Dafür warten wir nur auf eine Redepause des Gegenübers und legen los. Andererseits meinen wir eh schon zu wissen, was unser Konfliktgegenüber jetzt sagen wird. Das führt zu keinem Ergebnis. Alle Beteiligten fühlen sich ungehört und unverstanden, was nur eskalierend wirkt. Darum: Gehen Sie den anderen Weg und hören Sie aktiv zu. Und keine Sorge: Verstehen heißt nicht akzeptiere
5. Ich-Botschaften nutzen
Auch auf die Gefahr hin, dass Sie das schon mal gehört oder gelesen haben: Formulieren Sie möglichst keine Du-Botschaften. Leider sind Du-Botschaften in der beruflichen und privaten Kommunikation viel zu häufig anzutreffen. „Nie kannst du pünktlich sein.“ oder „Kapierst Du denn nicht, dass mir das Angst macht wenn Du nie Bescheid sagst, wenn Du später kommst.“ oder „Sie können’s einfach nicht!“. Ein „Du machst...“ (leider gern in Kombination mit „immer“ oder „nie“) ist Vorwurfskommunikation und führt weder zum Ziel noch ist es deeskalierend. Allerdings sollten Sie bei den Ich-Botschaften sorgfältig die Perspektive beibehalten. „Ich find‘ Dich bescheuert!“ (o.Ä.) ist nämlich keine Ich-Botschaft. Ich-Botschaften sind dann richtig, wenn sie nur Ihre Gefühle und Bedürfnisse beinhalten, ohne dem Empfänger dafür die Verantwortung zuzuschieben. Statt „Sie hören mir ja gar nicht zu!“ besser „Ich fühle mich gerade nicht mehr verstanden.“ Oder statt „Du bist wie immer zu spät!“ besser „Ich war enttäuscht, weil Du mich hast warten lassen!“.
6. Thema und Person(en) trennen
Ein entscheidender Schritt zur Lösung ist, die Beteiligten von den Konfliktthemen zu trennen. Das mindert die negativen Emotionen und hilft uns, im Gespräch zu bleiben
7. Interessen und Motive suchen
Meist scheint ein Konflikt unlösbar, weil alle auf ihren Positionen beharren. Darum lohnt ein Blick dahinter: Was sind die Interessen von mir und meinem Gegenüber? Was sind die jeweiligen Motive? Wenn uns klar wird, um was es eigentlich geht ist eine nachhaltige Lösung möglich.
8. Darüber sprechen
Die meisten Konflikte nehmen wir gar nicht als solche wahr, weil sie viel zu klein sind. Oder weil wir sie gut und gelingend selbst lösen konnten. Was aber tun, wenn die Lage eskaliert ist und kein Gespräch mit dem Konfliktpartner mehr möglich scheint? Dann kann der Austausch mit anderen helfen. Freunde, Familie, Kollegen – oder auch der Coach. Niemand verlangt, dass Sie alles allein durchstehen. Suchen Sie sich Unterstützung.